Flussschiff nach Grundberührung auf der Donau wieder flott gemacht

GARLA MARE, Rumänien — Für mehrere angespannte Stunden diese Woche saß ein Donau-Kreuzfahrtschiff mit über 200 Personen an Bord regungslos auf einer Sandbank in der Nähe des Dorfes Garla Mare fest, wo Rumänien an Bulgarien und Serbien grenzt.

Das Schiff, bei dem es sich vermutlich um die Viking Lif handelte, war in Turnu Magurele in Richtung Wien aufgebrochen, als es spät am Mittwoch auf eine seichte Stelle des Flusses auflief. Zu diesem Zeitpunkt war der Wasserstand der Donau in diesem Bereich auf etwa 2.600 Kubikmeter pro Sekunde gesunken – ganze tausend weniger als normal für diese Jahreszeit –, wodurch Sandbänke freigelegt wurden, die das Schiff aufhielten.

Einheimische berichteten, sie hätten das Schiff regungslos nahe dem rumänischen Ufer bemerkt, was für diesen ruhigen Abschnitt des Flusses ungewöhnlicher Verkehr sei. Kurz darauf trafen die Behörden ein, organisierten Abstimmungsgespräche mit der Crew und sorgten dafür, dass die Passagiere mit Wasser und Lebensmitteln vom Ufer versorgt wurden. „Alle blieben ruhig, aber sie wussten nicht, wie lange es dauern würde“, erzählte ein Einwohner dem nationalen Fernsehsender Digi 24.

Bis zum nächsten Morgen hatte die Strömung wieder an Fahrt gewonnen. Als der Wasserstand stieg, löste sich das Schiff schließlich und setzte seine Route nach Norden in Richtung Österreich fort. Es wurden keine Verletzungen oder Schäden gemeldet. Die Schifffahrt in diesem Bereich wurde seitdem als normal eingestuft, obwohl auch mehrere Lastkähne und eine Fähre in der Nähe von Bechet Anfang der Woche aufgrund desselben Niedrigwassers vorübergehend beeinträchtigt waren.

Als man am nächsten Tag am Ufer stand, konnte man noch sehen, wo der Sand aufgewühlt worden war – eine Erinnerung daran, wie wenig Spielraum die Donau selbst erfahrenen Kapitänen manchmal lässt.